Stabwechsel im Vorstand der Pensionierten BSPV
An der Hauptversammlung vom 22. April 2022 im Restaurant Schmiedstube in Bern haben die anwesenden Mitglieder Ursula Hottinger, Gunten, zur neuen Präsidentin und Marlis Koller-Tumler, Wabern zur Besitzerin gewählt.
Gleichzeitig wurde Ueli Maag, Hinterkappelen für eine zweite Amtszeit als Revisor gewählt.
Grusswort der Präsidentin
Als neue Präsidentin der Sektion Pensionierte BSPV grüsse ich alle Pensionierten sehr herzlich.
Wer mich kennt, weiss, dass ich in meinem Berufsleben meist auf zwei, manchmal auch auf drei Hochzeiten gleichzeitig «getanzt" habe. Da mag es nicht erstaunen, dass ich zumindest zurzeit noch nicht die Frau bin, die "nur auf dem Bänkli" sitzen mag. Als Pensionierte habe ich den Luxus, mich mehrheitlich nur noch mit Dingen zu beschäftigen, welche ich als sinnstiftend und wichtig erachte.
So bin Ich beispielsweise der Auffassung, dass es ein aktives Engagement von und für Pensionierte je länger je mehr braucht in unserer Gesellschaft. Ich finde es wichtig, dass unsere Stimmen gehört und unsere Anliegen in verschiedene Diskurse eingebracht werden. Die Übernahme des Präsidiums der Sektion Pensionierte BSPV scheint mir in diesem Sinn sinnvoll und bedeutend. So freue ich mich, zukünftig zusammen mit dem Vorstand - in welchem ich Menschen mit viel Sachverstand, Humor und Esprit kennengelernt habe -, an entsprechenden "Stricken zu ziehen".
Liebe Rentnerinnen und Rentner, Anregungen und Beiträge von Ihrer Seite sind sehr willkommen.
Ursula Hottinger
Präsidentin Pensionierte BSPV
SVS Jubiläums-Kongress zum Thema "Generationendialog" vom 6. Mai 2022
Am 6. Mai 2022 hat der Schweizerische Verband für Seniorenfragen (SVS) zum 50-jährigen Jubiläum ins Hotel Bellevue Bern eingeladen.
Ausgehend von der Annahme, dass die demographischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre nur gemeinsam bewältigt werden können, versteht sich der SVS als Brücke zur Alterspolitik: Über seine Delegierten bringt der SVS die Anliegen seiner Mitgliederorganisationen in den Schweizerischen Seniorenrat (SSR) ein, welcher seinerseits als Beratergremium des Bundes fungiert.
Die Tagung stand im Zeichen des Themas Generationendialog.
Nach der Grussbotschaft von Stadtpräsident Alec von Graffenried, folgte eine Ansprache durch Herrn Alt Bundesrat Samuel Schmid.
Frau Dr. theol. Ruth Baumann-Hölzle, Institutsleiterin Stiftung Dialog Ethik, zeigte in ihrem Referat mit dem Titel "Der Generationenvertrag in Gefahr?" als erstes auf, dass dieser als "Mittel zur Gestaltung der Lebensverhältnisse" Veränderungen unterworfen ist, die unter anderem auf den demographischen Wandel zurückgeführt werden können: So geraten beispielsweise Sorgeleistungen unter Druck, die finanziellen Belastungen von jungen Familien nehmen zu. Dies gilt ebenso für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen wie für Junge und für Pensionierte; überdurchschnittlich oft sind Frauen betroffen. Gemäss den Ausführungen der Referentin scheint vor diesem Hintergrund eine Revision der ersten und der zweiten Säule mehr als vordringlich.
Im zweiten Teil des Referats thematisierte die Referentin den ethischen Anspruch von Verteilungs- und Solidar- sowie Zukunftsgerechtigkeit. Dabei gelte ein besonderes Augenmerk Menschen, die dem Funktionsanspruch, welcher die Gesellschaft an sie stellt, nicht (mehr) genügen können.
Schlussendlich betonte Frau Baumann-Hölzle, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein für Abhängigkeiten gestärkt werden sollte und verweist in diesem Zusammenhang auf John Rawls (1971) Postulat der "Gerechtigkeit als Fairness".
An der anschliessenden, von Sonja Hasler moderierten, Podiumsdiskussion mit dem Titel "Der Generationenvertrag im Dialog", nahmen die Nationalrätinnen Mattea Meyer, SP und Ruth Humbel, Mitte sowie Ständerat Alex Kuprecht, SVP und Leroy Bächtold, junge FDP ZH, teil.
Zum Ausdruck kam in dieser Diskussion u.a., dass die Wertschätzung von vergangenen, aktuellen und zukünftigen Leistungen, welche die verschiedenen Generationen in unterschiedlichen und in diversen Rollen zur Gesellschaft als Gesamte und zum Wohlergehen von Individuen beitragen, differenziert wahrgenommen und estimiert werden, und dass das Verständnis für die Anliegen der Jüngeren bzw. Älteren sehr wohl vorhanden ist.
Ursula Hottinger
Präsidentin Pensionierte BSPV
Anlass zum Thema Altersdiskriminierung
Am 9. November 2022 hat der Vorstand der Pensionierten zu einem Anlass zum Thema Altersdiskriminierung eingeladen. Die Ausführungen von Karl Vögeli, welcher sich als ehemaliger Präsident des Schweizerischen Verbands für Seniorenfragen, seit Jahren mit dem Thema auseinandersetzt, bestätigten, dass Altersdiskriminierung in verschiedenen Formen und Feldern vorkommt und sehr verbreitet ist. Zwar ist Altersdiskriminierung gemäss Artikel 8 der Bundesverfassung untersagt. Das Fehlen konkreter Rechtsansprüche gegenüber Privaten verhindert jedoch, dass Ansprüche geltend gemacht werden könnten. Herr Vögeli führte weiter aus, dass die organisierten Seniorenorganisationen der Schweiz (SSR, SVS, Vasos) Politiker und Behörden darauf aufmerksam machen, dass die Bedürfnisse von Personen über 65 wenig ernst genommen werden. Offenbar bislang mit wenig Erfolg. Die entsprechenden Verbände planen deshalb, 2023 eine Initiative zu lancieren für ein Gesetz gegen Altersdiskriminierung. Während der Initiativtext steht, fehlen derzeit noch finanzielle Mittel.
Die nachfolgende Diskussion wurde moderiert von Fabienne Bachmann (Vizepräsidentin SVS). Das Ziel der Veranstaltung war, zu informieren und zu sensibilisieren. Aufgrund der diskutierten Fragen und Voten der rund 50 Teilnehmenden, darf vermutet werden, dass gelungen sein dürfte.
Der Vorstand der Pensionierten wird sich an der nächsten Vorstandssitzung austauschen und über ein allfälliges weiteres Vorgehen oder Angebot zu diesem Thema diskutieren.